Eine Zeichnung eines Trümmermann

Der Trümmermann

Trokkenpresse

„Der Trümmermann“

Joachim Schwarze

von Jürgen Schiebert

„Hier, auf der Therapiestation der Suchtklinik, ist das tägliche Führen eines Tagebuches Pflicht. Nun MUSS ich schreiben; und das ist gut so.“ Während seiner stationären Therapie im Harzstädtchen Elbingerode führt der Autor also ein Tagebuch. Daraus ergibt sich für den Leser ein eigenartiger Reiz: die Beschreibung des Ablaufes in der Klinik wird verwoben mit der Lebensgeschichte des Verfassers. Und die hat es in sich. Dabei geht er schonungslos mit sich selbst, aber auch mit seinem familiären und kollegialen Umfeld ins Gericht, schildert ergreifend Episoden, die ihn den Alkohol als Entspannungs- und Betäubungsmittel nutzen ließen, bis es keinen Ausweg mehr gab: „Nachdem (endlich!) das Unvorstellbare eingetreten ist, nachdem die undurchdringlich scheinende Mauer aus Lügen, Ignoranz und Verdrängung, die ich um mich selbst errichtet habe,mit donnerndem Getöse eingestürzt ist, bleibt ein qualmender, chaotischer Trümmerhaufen. Es bleibt eine zertrümmerte Seele; es bleibt eine verlorene Persönlichkeit. Es bleibt ein Trümmermann.“ Ein Tagebuch ist die intimste Form der Bilanz. Der Autor gewährt tiefe Einblicke in sein Inneres, seine Gefühle und Gedanken. Dabei scheut er sich nicht vor schmerzhaften Erinnerungen: die unmenschliche Prügel durch den Vater, den dreijährigen Missbrauch durch den Pfarrer („eine triebgeile Gestalt aus meiner Kindheit“), die sinnlosen, aber durch dramatische Ereignisse bei der Armee ausgelösten Alkoholexzesse. Aber er stellt auch dar, wie der Alkohol Hilfe bot: bei Beziehungen, bei der Arbeit, beim trügerischen Wohlfühlen. Einige Schilderungen gehen dem Leser sehr nahe, denn ähnliche Situationen und die daraus resultierende Ratlosigkeit haben viele Betroffene selbst erlebt. Der Leser fiebert förmlich mit. In Gesprächen mit „Zwi“, seinem Zwiespalt, wird eindrücklich beschrieben, wie der Verführer Alkohol immer wieder versucht, die Oberhand zu gewinnen. Darin, aber auch aus den Briefen von Verwandten und Freunden sowie anderen Süchtigen, erkennt Schwarze, dass der Alkohol bei ihm vorwiegend einen Zweck erfüllte: zu verdrängen. Ein auf den ersten Blick selbstzerstörerisches Buch, aus dem die Kraft zur Erkenntnis wächst: „Ich werde ein kranker Mensch bleiben mit der Möglichkeit, in Zukunft ein gesundes Leben zu führen.“ Dafür dem Autor viel Erfolg!

„Der Trümmermann“, Joachim Schwarze, Projekte-Verlag Cornelius, Halle, S. 385, 15 Euro ISBN 978-3-86237-262-1


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